Durch Zusammenarbeit Barrieren abbauen und Teilhabe ermöglichen
Der Bezirksarbeitskreis der Oberpfälzer Werkstatträte tagte erstmals in den Räumen des Bezirks Oberpfalz. Im Fokus des Austausches standen Barrierefreiheit, Mobilität und soziale Teilhabe.
Regensburg, 29.02.2024 - Mitbestimmung ist ein zentrales Recht – auch für Menschen mit Behinderung. Vor dem Hintergrund fand erstmals ein Treffen des Bezirksarbeitskreises der Oberpfälzer Werkstatträte im Bezirk Oberpfalz statt, das jetzt jährlich wiederholt werden soll. Dabei steht auf beiden Seiten der Wunsch, sich besser kennenzulernen, sich austauschen und auch Fragen auf direktem Weg klären zu können.
So stellten sich bei diesem Treffen Marje Mülder (Leiterin der Bezirkssozialverwaltung), Ann-Kathrin Magin (Leiterin des Referats 1 „Sozialplanung und Kooperation“) sowie Josef Hartl (Leiter des Referats 4 „Teilhabe am Arbeitsleben“) den unterschiedlichen Fragen der Werkstatträte unter dem Vorsitz von Joachim Gradl und Bianca Hanselmann. In den Antworten wurde deutlich, dass für Werkstattbeschäftigte die gleichen Voraussetzungen gelten wie für Menschen, die nicht in Werkstätten arbeiten.
Wunsch nach Barrierefreiheit, auch im Schriftverkehr
Außerdem stellt Mobilität vor allem auf dem Land noch eine große Barriere dar. Das sei laut der Anwesenden häufig ein Grund dafür, warum ein Praktikum in einem Betrieb oder der Wechsel in eine BÜWA-Maßnahme auf dem Land nicht klappt – es fehlt an Fahrtmöglichkeiten zur Arbeit.
Zudem äußerten sie den dringenden Wunsch nach einem barrierefreien Schriftverkehr. Das bedeutet für die Praxis: Bescheide oder sonstige behördliche Formulare sollen auch in leichter Sprache zur Verfügung stehen, da „amtsdeutsch“ eine zu große Hürde darstellt und das Ausfüllen ohne Hilfe oft nicht möglich ist. Mülder erklärte, dass die Barriere bereits bekannt ist und bundesweit an Lösungen für dieses Problem gearbeitet wird.
Der Einzelne steht im Mittelpunkt
Anita Liebl, Mitarbeiterin des Referats 1 der Bezirkssozialverwaltung, zeigte den aktuellen Stand zu den Modellwerkstätten in der Oberpfalz auf. Da auch Werkstatträte aus den Modellwerkstätten anwesend waren, konnten hier konkrete Fragen zur BIBay Durchführung geklärt werden. Magin machte indes deutlich, dass in den neuen „Leistungsbeschreibungen für WfbM“ der Einzelne im Mittelpunkt steht. „Hier wird sich darauf konzentriert, was jemand braucht um Teilhabe zu erleben und mit seiner persönlichen Lebenssituation zufrieden zu sein.“
Zum Schluss waren sich alle Beteiligten einig: Um Barrieren abzubauen und Teilhabe und Vielfalt zu ermöglichen braucht es eine enge und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen den leistungsberechtigten Personen, den Leistungserbringern und dem Leistungsträger. „Mit der jährlichen Einladung der Werkstatträte in den Bezirk ist hier ein weiterer wichtiger Schritt getan“, so Mülder.