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Bezirk Oberpfalz betont den Stellenwert der Kultur in herausfordernden Zeiten

Im kommenden Haushaltsjahr sind keine Kürzungen vorgesehen – Pläne für Großobjektedepot beim Freilandmuseum

REGENSBURG. In der abschließenden Kulturausschusssitzung in diesem Jahr bekräftigte Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Bedeutung der Kulturarbeit des Bezirks für die gesamte Oberpfalz. „Unsere vielfältigen Fördermaßnahmen und eigene Initiativen bringen die Menschen zusammen und stärken Zusammenhalt und Identität“, betonte Löffler bei der Sitzung in der Bezirksverwaltung. Der Bezirk Oberpfalz werde deshalb trotz angespannter Haushaltslage die Ausgaben für Kultur nicht zurückfahren. „Wir wollen mit unserer Arbeit nicht nur verwalten, sondern das kulturelle Leben in der Oberpfalz vor allem mitgestalten,“ bekräftigte Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl.

 Wie dieser Anspruch inhaltlich ausgefüllt wird, erläuterte Medienfachberaterin Katrin Eder den Ausschussmitgliedern anschaulich. Mit Fortbildungen für 160 Jugendleiter, dem Gaming Festival, Digital Streetwork und rund 50 Seminarangeboten vermittelte das Team der Medienfachberatung auf Augenhöhe und meist im direkten Kontakt Kindern und Jugendlichen kreativ die Licht- und Schattenseiten bei der Nutzung sozialer Medien und KI. „Wir unterstützen ohne Fingerzeig junge Menschen auf ihrem Weg, souverän und kompetent mit diesen zeitgemäßen Kommunikationsformen umzugehen,“ sagte Eder.

Überzeugt vom Sinn dieser außerschulischen Bildungsarbeit empfahl das Gremium dem am 16. Dezember tagenden Bezirkstag der Oberpfalz, für die Medienfachberatung im Haushalt 2025 knapp 209.000 Euro einzuplanen. Außerdem wurde für die Jugendbildung und zur Demokratieförderung für den Bezirksjugendring und die Oberpfälzer Jugendverbände ein Zuschuss von rund 450.000 Euro vorgeschlagen. Für die Jugendbildungsstätte in Waldmünchen soll ein Förderbetrag je nach nachgewiesenem Bedarf in Höhe von maximal 735.000 Euro eingestellt werden.

Zur Kulturförderung und für die Aufgaben der Kultur- und Heimatpflege und des Bezirksheimatpflegers sind insgesamt rund 1,1 Millionen Euro vorgesehen. Verwendet werden soll dieses Geld unter anderem für das mit bisher bereits über 120 Einsätzen vor Ort sehr erfolgreiche Projekt Heimatmobil. So kann auch die Volksmusikvermittlung in Grundschulklassen mit der Liveband der Bezirksheimatpflege fortgesetzt werden, die bisher rund 5000 Kinder in der gesamten Oberpfalz in Bewegung gesetzt hat. 2025 treffen sich die Menschen erneut beim Zwiefachen- und Zoigltag. Auf der Landesgartenschau gestaltet der Bezirk Oberpfalz Ende September ein attraktives Programm, das von der Bezirksheimatpflege koordiniert wird. „Die Menschen suchen Sinn und Orientierung – mit unserer Kulturarbeit schaffen wir Raum für Begegnung und Austausch“, bekräftigte Dr. Appl den Wert der Arbeit seines Teams.

Im Bereich Denkmalpflege sind knapp 1,4 Millionen Euro zur Sanierung denkmalgeschützter, Gebäude und für Bodendenkmäler vorgesehen.

Einen unverzichtbaren Beitrag zum Kulturleben im Raum Sulzbach-Rosenberg schafft mit zahlreichen Konzerten und Musicalaufführungen die bezirkseigene Berufsfachschule für Musik. Für den Betrieb dieser Schule sollen in den Haushalt 2025 rund 1,1 Millionen Euro eingeplant werden, für die grenzüberschreitende Kulturarbeit mit Veranstaltungen und musikwissenschaftlichen Publikationen des Sudetendeutschen Musikinstituts sind knapp 178.000 Euro vorgesehen.

Für die Betriebskosten und die Bildungsarbeit des Freilandmuseums Oberpfalz sollen im Haushalt 2025 2,9 Millionen. Euro eingestellt werden. In der Sitzung stellte darüber hinaus der Architekt die Pläne für den Bau des Großobjektedepots vor. 2025 sollen die Förderungen möglicher Geldgeber dingfest gemacht werden, so dass der Kulturausschuss im kommenden Jahr über den geplanten Baubeginn 2026 entscheiden kann.

Als Betriebskostenzuschuss für die Musikakademie in Alteglofsheim sollten im Haushalt 355.000 Euro berücksichtigt werden. Für die Förderung des Breitensports in der Oberpfalz sind 157.400 Euro vorgesehen.

 Bewilligt wurden vom Kulturausschuss Zuschüsse an folgende Kultureinrichtungen und Kulturmacher:

  • Im Bereich Denkmalpflege:

Die Benediktinerabtei Plankstetten erhält zur Stärkung der Eigenmittel der Stadt Berching im Rahmen der Städtebauförderung für die erneute Nachfinanzierung der Generalsanierung des Klosters Plankstetten im Haushaltsjahr 2024 einen Zuschuss in Höhe von 50.000 Euro.

  • Für Publikationen:

Dem Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer Waldverein wird zur Herausgabe des 69. Bandes der „Oberpfälzer Heimat“ im Haushaltsjahr 2024 ein Zuschuss in Höhe von 1.500 Euro bewilligt. Der Verlag Lassleben wird für die Herausgabe der Heimatzeitschrift „Die Oberpfalz“ einen Zuschuss von 6.500 Euro erhalten.

  • Aus dem Bereich Musik:

Für den Betrieb des Konzerthauses Blaibach wurde ein Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro bewilligt. Das Popkulturförderprojekt „BY.on“ des Verbands für Popkultur in Bayern e.V. wird mit 2.500 Euro gefördert.

 

Oberpfalzweit mittlerweile über 120 Einsätze: Das Heimatmobil des Bezirks bringt die Menschen in der Oberpfalz zusammen (Bildrechte: Marcus Rebmann).