Inklusionspreis für den „Inklusionszirkel Flucht.Migration.Behinderung“
Das Regensburger Projekt wurde mit dem 27. Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz ausgezeichnet. Ziel des Zirkels ist die Vernetzung der Themen Migration, Flucht und Behinderung vor Ort.
Regensburg. Auf der Flucht mit Behinderung: Für Menschen in solch außergewöhnlicher Situation gibt es seit 2020 ein besonderes Hilfsangebot in Regensburg: den „Inklusionszirkel Flucht.Migration.Behinderung“. Jetzt, rund zwei Jahre später, wurde der Zirkel mit dem Inklusionspreis 2022 des Bezirks Oberpfalz ausgezeichnet.
Die Idee für das Projekt „Inklusionszirkel Flucht.Migration.Behinderung“ entstand nach einer zweitägigen Fortbildung, die sich dem Thema Flucht und Migration widmete. Inzwischen besteht der Zirkel aus rund 30 Personen. Alle Mitglieder verfolgen das Ziel, die Vernetzung der Themen Migration, Flucht und Behinderung vor Ort voranzutreiben.
In Regensburg gibt es zwar bereits Organisationen, die sich um Menschen kümmern, die ihre Heimat verlassen haben um in Deutschland neu Fuß zu fassen, sagte Bezirkstagsvizepräsident Thomas Thumann. „Aber es gab eine Lücke im Beratungs- und Unterstützungsangebot für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund.“ Geflüchtete mit körperlichen oder geistigen Behinderungen oder Behinderungen aufgrund psychischer Erkrankungen fielen oft durch das Raster der Hilfsorganisationen. Genau diese Lücke füllt das Projekt von der ergänzenden unabhängigen Teilberatung (EUTB), Campus Asyl e.V. und der Integrationsstelle des Landkreises Regensburg durch die Vernetzung der bestehenden Stellen.
„Es geht darum, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen”, sagte Thumann. „Man kann sehen, wie diese Menschen leiden: Traumata, drohende Abschiebung, Existenzängste”, erklärte Preisträgerin Anna Goldberg von der EUTB, die gemeinsam mit Sophia Neidhardt (Campus Asyl e.V.) und Lydia Keil (Integrationsstelle des Landkreises Regensburg) den Preis entgegennahm. Daher wird den Betroffenen nicht nur bei Behördengängen geholfen, sie werden auch umfassend beraten und unterstützt. Mit dem Preisgeld sollen unter anderem das digitale Informationsangebot weiter ausgebaut und Fortbildungen besucht werden.