Pferdestallbaracke – Erweiterung im Freilandmuseum Oberpfalz
Kulturausschuss des Bezirkstages stimmt Erwerb einer Pferdestallbaracke und Errichtung im Freilandmuseum Oberpfalz zu
Regensburg. In seiner gestrigen Sitzung in den Räumen der Bayerischen Musikakademie Schloss Alteglofsheim hat der Kulturausschuss des Bezirkstages der Oberpfalz dem Erwerb einer Pferdestallbarracke als einzig noch erhaltenem Bauwerk aus dem früheren Kriegsgefangenenlager Hohenfels zugestimmt. Geplant ist der Wiederaufbau auf dem Gelände des Freilandmuseums Oberpfalz in Nabburg.
Zum Erwerb angeboten wurde das Objekt durch den Lehrstuhl für Architekturtheorie und Entwerfen an der Universität Kassel. Prof. Dipl.-Ing. Phillip Oswalt hat die Baracke im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Studierenden bereits abgebaut, dokumentiert und eingelagert. Die Baracke, die 1952 in Kollersried, Stadt Hemau, stand, verdeutlicht die Umnutzung von militärischen Gütern nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Weiterverwendung in der Landwirtschaft.
Neuer Museumsbestandteil in Nabburg
Dr. Tobias Hammerl, Leiter des Freilandmuseums Oberpfalz, plant, das außergewöhnliche Bauwerk auf dem Gelände des Freilandmuseums im „Dorf des 20. Jahrhunderts“ wieder zu errichten. Dort sollen sowohl die landwirtschaftliche Nutzung also auch baugeschichtliche Aspekte präsentiert werden. Bezirkstagspräsident Franz Löffler sieht „die Pferdestallbaracke als sehr gute Ergänzung unseres Museumsdorfes, das die Oberpfalz in verschiedenen Facetten abbildet. Als Mahnmal der Geschichte ist die Kombination absolut gelungen“, so Franz Löffler. Einstimmige Unterstützung zum Erwerb und dem Wiederaufbau im Freilandmuseum Oberpfalz gaben alle anwesenden Bezirksräte.
Neben diesem bezirkseigenen Projekt wurden zahlreiche Förderungen für ein buntes Spektrum an kulturellen Projekten beschlossen – von der Trachtenpflege bis hin zu Konzertreihen klassischer Musik unterstützt der Bezirk Oberpfalz das kulturelle Leben als eine seiner zentralen Aufgaben und fördert eine lebens- und liebenswerte Heimat. Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl stellte die bemerkenswerte ehrenamtliche Leistung der Antragstellenden heraus. Insgesamt wurden in der Sitzung Fördermittel in Höhe von rund 33.000 Euro bewilligt.
Zuschüsse im Bereich Kulturinvestitionen und -einrichtungen:
- Förderung der nicht staatlichen Museen in der Oberpfalz 2022, hier: Neugestaltung und inhaltliche Weiterentwicklung des Stadtmuseums Schwandorf: 7.500 €
Zuschüsse im Bereich Literatur- und Publikationsförderung:
- Herausgabe der „Oberpfälzer Heimat“ (Band 67/2022) des Heimatkundlichen Arbeitskreises im Oberpfälzer Waldverein: 1.500 €
- Herausgabe des 162. Verhandlungsbandes des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg: 4.000 €
- Weitere Förderung von Buchpublikationen: 2.730 €
Zuschüsse im Film- und Theaterbereich:
- Förderung der Oberpfälzer Festspiele 2022: 6.858 €
Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl zeigte sich erfreut, dass dieser wichtige Teil wieder lebt. Nachdem zwei Jahre coronabedingt kaum Veranstaltungen stattfinden konnten, sei es 2022 ein weitgehend normaler Festspielsommer gewesen.
Als eines der jüngsten Förderprogramme beschlossen die Bezirksräte im Bereich „Film“ eine Fördersumme von 500 Euro für das ausgezeichnete Werk „I forgot to remember“ von Simone Elliot.
Zuschüsse im Bereich Musikförderung:
- Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V.; Landes-Jugendjazzorchester 2022: 1.800 €
- Förderung der Instrumentenbeschaffung 2022: 2.775 €
- Förderung von Konzertreihen klassischer Musik 2022: 2.235 €
- Förderung der Popularmusik 2022: 1630,42 €
Weitere Förderungen:
Zur Anschaffung neuer Trachten wurde im Bereich Trachtenpflege eine Fördersumme von 638 Euro beschlossen. Bezirkstagspräsident Franz Löffler führt dazu an: „Wir wünschen uns, dass die Tracht noch mehr getragen wird, sie hat einen hohen Stellenwert in der Oberpfalz und kann (durch regionale Unterschiede) die Identität einer ganzen Region zum Ausdruck bringen.“
Das Projekt der 2-Nations-Youth Academy 2022 (Kifas) in Waldmünchen „ein internationales Bildungsprojekt für Jugendliche“ mit deutsch-tschechischen Teilnehmenden wird zur Förderung der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Oberpfalz und Tschechien mit 830 Euro durch den Bezirk bezuschusst. „Das Projekt sei eine tolle Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, sich politisch weiterzubilden und miteinander in Kontakt zu kommen“, so stellvertretender Bezirksheimatpfleger Florian Schwemin.
Der Bezirk trägt auch Verantwortung für den Förderbereich für Menschen mit Hörschädigung und beteiligt sich am Institut für Hörgeschädigte in Straubing. Die Zusammenarbeit mit dem Bezirk Niederbayern läuft erfolgreich und mit den verschiedenen Angeboten von Frühförderung, Kindertageseinrichtung, schulvorbereitende Einrichtung über verschiedenen Beratungsangebote kann diese Einrichtung als ein Segen für die Kinder bezeichnet werden, so Franz Löffler.