Die besten Fischrezepte aus der Oberpfalz
Heimische Fische zubereiten und gleichzeitig etwas für den Naturschutz tun? Das geht!
Regensburg. Die Oberpfalz ist der „Fisch-Bezirk“ in Bayern: Laut Statistischem Landesamt wurden in der Oberpfalz mit 1.440 Tonnen im Jahr 2017 so viele Speisefische erzeugt wie nirgends sonst im Freistaat. Solche saisonalen und regionalen Zutaten sind Autorin Waltraud Witteler sehr wichtig. Sich selbst beschreibt Witteler als Oberpfälzer Urgewächs. Deshalb hat sie in ihrem neuen Buch „nicht nur Rezepte, sondern die ganze Oberpfalz beschrieben“. Rund zwei Jahre lang hat Witteler an den Rezepten getüftelt, die in „Die besten Fischrezepte aus der Oberpfalz“ zu finden sind. Zubereitet werden die Fische nach traditioneller Art, aber auch in vielen neuen, eigens kreierten Rezepten.
Eines von Wittelers Lieblingsrezepten ist König Ludwigs Leibgericht, das Hechtkraut. Wobei die Autorin vermutet, dass der Märchenkönig das Gericht wohl - entgegen ihres Rezeptes - noch mit Krebsbutter gegessen hat. Für Krebsbutter und Krustentierfonds verwendet Witteler gerne die amerikanischen Signalkrebse. „Damit setzt sie sich aktiv für den Naturschutz ein“, erklärt Dr. Thomas Ring, Leiter der Fischereifachberatung des Bezirks Oberpfalz. Der amerikanische Signalkrebs ist ein Einwanderer, der den heimischen Edelkrebs fast vollkommen ausgerottet hat. Grund dafür ist die Krebspest, gegen die sie selbst immun sind.
Neben Hecht und Krebs kocht Witteler auch mit Zander, Waller, Karpfen und Stör. All diese Fischarten werden seit Jahren im Teichwirtschaftlichen Beispielsbetrieb in Wöllershof (TWB) gezüchtet. Die Vielfalt der Fischzucht machte Kevin Bäumler, Verwalter des TWB, bei einem Rundgang deutlich. „So trägt der Bezirk Oberpfalz zur Unterstützung und zum Erhalt der heimischen, traditionellen Teichwirtschaft bei“, erklärt Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher.
Übrigens vergeben der Fischereiverband Oberpfalz und der Bezirk Oberpfalz das Prädikat „Ausgezeichnete Oberpfälzer Fischküche". Seit 1995 haben zahlreiche Gasthöfe und Restaurants in der Oberpfalz diese Auszeichnung erhalten. „Und vielleicht trauen sich mithilfe dieses Buches noch mehr Menschen Fisch zuzubereiten“, hofft Reiner Wolfrath, Vizepräsident des Fischereiverbands Oberpfalz.