Bezirk zeichnet Flüchtlingsprojekt mit dem Jugend-Kulturförderpreis aus
Auszeichnung geht an die Projektmacher von „Mit und für geflüchtete Menschen“ der Staatlichen Realschule Obertraubling
REGENSBURG/OBERTRAUBLING. Bezirkstagspräsident Franz Löffler zeichnete die Arbeitsgemeinschaft „Mit und für geflüchtete Menschen“ der Staatlichen Realschule Obertraubling (Landkreis Regensburg) mit dem Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz im Bereich „Soziokultur“ aus. Coronabedingt konnten neben Bezirksrat und Kulturreferent Richard Gaßner, Bezirks- und Landrätin Tanja Schweiger, der Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Bayern, Mathilde Eichhammer sowie Bürgermeister Rudolf Graß nur 15 Schülerinnen und Schüler des Projekts an der Preisverleihung teilnehmen.
„Kinder sind nicht in erster Linie Asylbewerber, Migranten oder Flüchtlinge, sondern Kinder“ stellte Rektorin Monika Müller-Sperl in ihrer Begrüßung fest. Begonnen habe alles 2015 mit Deutschkursen für Kinder in der Erstaufnahmeeinrichtung Obertraubling, so die Schulleiterin. Rund 90 Mitstreiter des Projekts haben sich seitdem in Zusammenarbeit mit Organisationen wie dem ANKER-Zentrum Regensburg oder dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg für geflüchtete Menschen eingesetzt. „Sie reden nicht über dieses gesamtgesellschaftliche Thema, sondern lassen sich darauf ein“, lobte Löffler die Projektmacher. Konrektor Bernd Namislo stellte mit Beteiligung der jungen Leute zahlreiche Aktionen vor: So wurden Feldbetten in der Erstaufnahmeeinrichtung aufgestellt, eine Spendenaktion für Kinder des Ankerzentrums organisiert, Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit dem Thema Kinderrechte und stellten die Ergebnisse bei einer Partnerschule in Sizilien vor. 16 Einzelprojekte wurden in der Bewerbung für den Preis eingereicht, unter anderem ein vollkommen eigenständig erdachter und realisierter Film über einen syrischen Jungen auf der Flucht nach Deutschland. „Mich in ein Flüchtlingsschicksal hineinzuversetzen, das hat mich schon sehr bewegt“, erzählte die junge Sofia.
„Überzeugt hat die Jury, dass die Projekte nicht nur für, sondern mit den Geflüchteten umgesetzt wurden“, so Bezirkstagspräsident Löffler. „Das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen wird so zur Grundlage des Engagements“, wandte sich Löffler an die Gäste des Festakts. „Natürlich darf die Unterstützung der Lehrkräfte nicht unterschätzt werden“, ergänzte Löffler. Viele Schülerinnen und Schüler seien so zu selbstständig durchgeführten Eigenprojekten motiviert worden.
Bezirksrat und Kulturreferent Richard Gaßner stellte fest, dass das Projekt dem Anspruch des Preises „überaus gerecht“ geworden sei. „Das Engagement für die geflüchteten Menschen geht weiter“, zeigte sich Konrektor Namislo zuversichtlich, auch wenn ein Teil der Gruppe zum Schuljahresende die Schule verlassen hat.