Was am Ende wirklich zählt…
Fachtagung der Bezirkssozialverwaltung Hospizarbeit und Palliativversorgung für Menschen mit (geistiger) Behinderung
REGENBURG.Wie können Menschen mit Behinderung am Ende ihres Lebens menschlich und medizinisch bestmöglich versorgt werden? Haben sie besondere Bedürfnisse, die für ein schmerzfreies und friedvolles Sterben wichtig sind? Die Fachtagung „Was am Ende wirklich zählt…“ der Sozialverwaltung des Bezirks Oberpfalz machte diese Fragen zum Thema. „Sie sind wirklich mutig“, wandte sich Bezirkstagspräsident Franz Löffler an die zahlreichen Besucher im Festsaal des Bezirksverwaltung in Regensburg, denn das unausweichliche Ende des menschlichen Lebens sei in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Dass sich mehr Menschen diesen Fragen stellen zeigen Bücherveröffentlichungen zum Thema, die auf Bestsellerlisten landen, wie das des weltweit anerkannten Palliativmediziners Gian Domenico Borasio. „Bemerkenswert ist dabei, dass neben der medizinischen Seite auch der spirituelle Weg am Lebensende mehr Aufmerksamkeit bekommt“, machte Löffler deutlich.
Grundlagen der Hospizarbeit stellte Beate Hochmuth, Pflegedienstleiterin des Johannes Hospiz Ostbayern in Regensburg vor. Welche Möglichkeiten gibt es in der Oberpfalz im Bereich der ambulanten und stationären Versorgung schwerst- und todkranker Menschen: Speziell ausgebildete Palliativteams, Palliativstationen, palliativmedizinische Dienste an Krankenhäusern und natürlich die Hospize in Regensburg und Neunburg vorm Wald. Wer leistet was und welche Unterstützung ist für den Menschen der beste Weg für ein würdevolles Lebensende? Ulrike Wurl, Pflegeberaterin der Barmherzigen Brüder Straubing, schilderte den in ihrer Einrichtung vom Arbeitskreis „Palliative Care“ seit 2008 vorangetriebenen Weg, über flächendeckende Fortbildung und Vernetzungsarbeit die Lebensqualität von sterbenden Menschen mit Behinderung und ihrer Familien zu verbessern. Dabei gilt es, die vorhandenen Ressourcen in der Behindertenhilfe aufzuspüren und durch Beratung und Qualifizierung gezielt zu stärken. Kooperationspartner des Arbeitskreises sind dabei die Wohnheim- oder Stationsleitungen, aber auch Pflegekräfte und Ärzte. Mitarbeiter des Arbeitskreises unterrichten an der Fachschule für Heilerziehungspflege, Fortbildungsmodule wurden erstellt und ein Ethikkomitee berät zu medizinethischen Fragen. Die zahlreichen Detailfragen der Tagungsbesucher an die beiden Referentinnen bestätigten die Auffassung des Bezirkstagspräsidenten: Mehr Menschen öffnen sich für das Tabuthema Sterben, um neben der medizinischen Versorgung vor allem die menschliche Fürsorge für Betroffene zu verbessern.