Europaregion Donau-Moldau: Eine Erfolgsgeschichte des Bezirks Oberpfalz
Bezirkstag der Oberpfalz beschließt, sich an den Kosten für die Renovierung der Kirche St. Vitus in Regensburg zu beteiligen
KLOSTER MICHELFELD/ AUERBACH I.D. OPF.
Der Bezirk Oberpfalz ist nicht nur mit seinen medizinischen Einrichtungen und seinen sozialen und kulturellen Leistungen in allen Regionen der Oberpfalz präsent. Die Mitglieder des Bezirkstags informieren sich auch vor Ort bei den Sitzungen über die Arbeit der unterstützten Sozial- und Kultureinrichtungen.
Dieses Mal tagte der Bezirkstag der Oberpfalz bei der Sozialeinrichtung Regens Wagner im Kloster Michelfeld bei Auerbach. Dort leben rund 850 Menschen mit Behinderung. Mit rund 500 Beschäftigten ist Regens Wagner ein wichtiger Arbeitgeber für die Stadt Auerbach. Die Fachkräfte begleiten Menschen mit geistigen und psychischen Behinderungen sowie Menschen mit Autismus im Wohnen, in der Arbeit, in Förderung und Pflege. Ambulante Dienste in den Kreisen Amberg-Sulzbach und Bayreuth ergänzen das Angebot. Bezirkstagspräsident Franz Löffler machte die besondere Verbindung der Sozialeinrichtung deutlich: Das vor 900 Jahren gegründete Kloster ist wertvolles Kulturgut und unverzichtbarer sozialer Dienstleister für die Menschen mit Behinderung, die überwiegend in den Gebäuden der klösterlichen Anlage leben. „Der Bezirk wird sich an der notwendigen Renovierung bestmöglich mit allen Partnern beteiligen“, sicherte Löffler zu und lobte die besondere Integrationsleistung der Menschen mit Behinderung in die Auerbacher Gesellschaft. Joachim Neuß, erster Bürgermeister, bekräftigte in seiner Begrüßung den guten Zusammenhalt der Menschen mit und ohne Behinderung und hob die touristische Anziehungskraft des Klosters mit der Asamkirche hervor.
Von kulturhistorischer Bedeutung ist auch die 1110 geweihte St. Vitus Kirche in Regensburg-Neuprüll mit dem Freistaat Bayern als heutigen Eigentümer. 1852 hatte der Bezirk auf dem Gelände des ehemaligen
Karthäuserklosters mit der dazugehörigen St. Vitus Kirche die „Königliche Kreisirrenanstalt Karthaus –Prüll“ eröffnet. Bis heute ist St. Vitus als Krankenhauskirche für die Patienten und Besucher des Bezirksklinikums ein Ort der Besinnung und des Gebets. Einstimmig beschloss der Bezirkstag der Oberpfalz eine Beteiligung mit einem Festbetrag in Höhe von 1,3 Millionen Euro an den Kosten der dringend notwendigen Sanierung. „Der Bezirk wird damit seiner besonderen historischen und kulturellen Verantwortung gerecht“, stellte Bezirkstagspräsident Löffler fest.
Eine positive Nachricht an die Bezirkstagsmitglieder vermittelte medbo-Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner in seinem Halbjahresbericht über die wirtschaftliche Entwicklung der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz. Die Auslastung der Kliniken sei sehr zufriedenstellend, ebenso die erzielten Leistungszahlen. Mittlerweile arbeiten 2317 Vollzeitkräfte bei dem Kommunalunternehmen mit dem Bezirk als alleinigen Träger. Hausner wies darauf hin, dass der der Fachkräftebedarf weiterhin hoch sei. Durch die medbo-eigenen Berufsfachschulen für Krankenpflegehilfe und Krankenpflege versuche man gerade in diesem Bereich, den Bedarf aus den eigenen Reihen zu gewinnen. „Die medbo ist in guten Händen und erfüllt mit höchster medizinischer Qualität den Versorgungsauftrag für die Oberpfälzer Bürgerinnen und Bürger in den Bereichen Neurologie und Psychiatrie“, hob Bezirkstagspräsident Löffler hervor.
Qualität offenbaren auch die Erfolge der Europaregion Donau-Moldau, die Projektleiter Markus Meinke vorstellte. Fördermittel in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro für kleine und mittelständische Unternehmen in der Oberpfalz, grenzüberschreitende Forschung zur Früherkennung von Krebserkrankungen, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Rettungswesens zwischen der Oberpfalz und Pilsen und einiges mehr haben die EDM-Kontaktstelle und das angeschlossene Beratungsbüro beim Bezirk Oberpfalz im Verbund mit den sechs weiteren EDM-Partnern bisher auf die Beine gestellt. Finanziert wird diese Einrichtung durch Fördermittel des Wirtschaftsministeriums sowie des Finanz- und Heimatministeriums. Der Bezirk Oberpfalz trägt mit rund 234.000 Euro die Hälfte der Gesamtkosten. In der Planung sind für Mitte September die Vorstellung der Zusammenarbeit Oberpfalz—Pilsen in der Vertretung des Freistaates Bayern in Brüssel sowie Ende September ein internationales Forum Mechatronik in Cham. Aktuell diskutieren die grenznahen EDM-Mitglieder aus Tschechien, Österreich und Ostbayern über die Weiterentwicklung der Europaregion Donau-Moldau von der bestehenden Arbeitsgemeinschaft zu einem Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ). Dieses Instrument der Europäischen Union könnten die EDM-Mitglieder dazu nutzen, die Zusammenarbeit noch intensiver und flexibler zu gestalten. „Ein EVTZ wäre auch eine Plattform für bilaterale Projekte und könnte so zum Beispiel die Zusammenarbeit der Oberpfalz mit Pilsen weiter stärken“, führte Löffler aus. Außerdem schaffe der EVTZ auch bessere Chancen, sich in der neuen EU-Förderperiode 2021 bis 2027 im Werben um Fördergelder zu behaupten.
Nach Abschluss der Beratungen konnten sich die Mitglieder des Bezirkstags der Oberpfalz bei einer Führung mit dem Gesamtleiter, Peter Miltenberger, von der Qualität der Arbeit in den Regens Wagner Einrichtungen überzeugen.