Wertvoller Austausch: Oberpfälzer Werkstatträte tagten beim Bezirk Oberpfalz
Der Bezirksarbeitskreis traf sich erneut zum Austausch in der Bezirksverwaltung in Regensburg. Das Thema Eingliederungshilfe war ein Schwerpunkt.
Regensburg, 28. Februar 2025 - Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr tagte der Bezirksarbeitskreis der Oberpfälzer Werkstatträte erneut im Verwaltungsgebäude des Bezirks. Das Jahrestreffen ist ein willkommener Anlass, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Zudem können Fragen auf direktem Weg geklärt werden.
Marje Mülder, Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirks, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und stellten ihnen mit Ann-Kathrin Magin (Leiterin des Referats 1 „Sozialplanung und Kooperation, Zuschüsse, Beratung, Rechnungsstelle, Fachdienst, Entgeltwesen und Psychiatriekoordination“), Stefanie Schutty (Leiterin Sozialdienste), Anita Liebl (Verantwortliche für die Modellwerkstätten) sowie Josef Hartl (Leiter des Referats 4 „Teilhabe am Arbeitsleben“) vier weitere Ansprechpartner des Bezirks Oberpfalz vor.
Im Rahmen der Eingliederungshilfe unterstützt der Bezirk seelisch, geistig und körperlich behinderte bzw. von Behinderung bedrohte Menschen von der Frühförderung im Kindesalter über die Ausbildung und das Berufsleben bis zum Lebensabend. Ermöglicht werden soll dabei eine selbstbestimmte Lebensführung und die weitestmögliche gesellschaftliche Teilhabe. Das BIBay – übrigens ein Auftrag des Gesetzgebers – dient dabei der Ermittlung der individuellen Bedarfe einer leistungsberechtigten Person und nicht dazu, pauschal Einsparungen vorzunehmen. Vielmehr sollen Menschen mit Behinderung passgenauere Leistungen zu Rehabilitation und Teilhabe erhalten, sagte Marje Mülder. Jede Person soll die Unterstützung erhalten, die sie individuell braucht.
Wörterbuch in Leichter Sprache herausgegeben
In diesem Zusammenhang berichtet die Werkstatträte der Modell-WfbM von dem im Januar dieses Jahres per Videokonferenz stattgefundenen Vernetzungstreffen. Im Rahmen der Modellphase wurde in den Modell-WfbM die individuelle Bedarfsermittlung mittels BIBay erstmals angewendet. Die hier aufgetretenen Fragen und Bedenken wurden beim Vernetzungstreffen gesammelt und direkt an die Bezirksmitarbeiter weitergebeben. Roberto Scudieri, 1. Vorsitzender des Werkstattrates der Regenbogen Werkstatt in Weiden, wies hierbei auf verschiedene Themen hin. Ein Schwerpunkt war die Sorge um Leistungskürzungen für Werkstattbeschäftigte, aber auch Themen rund um den Datenschutz. Auf die Frage, wie es um den Datenschutz bestellt ist, hieß es von Seiten des Bezirks, dass die Mitarbeiter geschult sind und nur das abfragen, was benötigt wird.
Was den Wunsch nach einem barrierefreien Schriftverkehr betrifft, konnte der Bezirk Oberpfalz eine positive Nachricht verkünden: Zwar ist es nicht möglich, den BIBay-Bogen komplett in Leichte Sprache zu übersetzen. Doch in Zusammenarbeit mit dem Büro für Leichte Sprache „Sag´s einfach“ in Regensburg ist ein Wörterbuch in Leichter Sprache mit wichtigen Begriffen aus der Eingliederungshilfe erstellt worden. So können Begriffe ohne Schwierigkeiten dargestellt und verwendet werden – ganz im Sinne des zentralen Grundsatzes der UN-Behindertenrechtskonvention „Nichts über uns ohne uns“.
Von Mobilität bis Mindestlohn
Die Fahrkostenpauschaule für Selbstfahrer beträgt weiterhin 25 Cent pro Kilometer. Diese ist an das Bayerischer Reisekostengesetz gekoppelt. Eine weitere Frage im Bereich Mobilität zielte auf den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel ab. Auf dieses Thema hat der Bezirk keinen Einfluss, jedoch werden Anregungen zur Verbesserung auf Landes- und Bundesebene weitergegeben.
Nach der Mittagspause stellte Bianca Hanselmann, Vorsitzende der BAK, den Jahresbericht der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte Bayern e. V. vor. Diese beschäftigte sich unter anderem mit den Ergebnissen und Auswirkungen der Entgeltstudie, der Mindestlohndebatte in Werkstätten sowie mit möglichen Bildungsveranstaltungen für Werkstatträte.
Anita Liebl verabschiedete die Werkstatträte und sprach zugleich die Einladung für 2026 aus. Der Austausch einmal im Jahr und die Klärung wichtiger Fragen seien eine wertvolle Möglichkeit der Begegnung zwischen dem Kostenträger und den Betroffenenvertretungen, so Liebl.
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