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„SIE SIND DA!“: Ausstellung im Oberpfälzer Künstlerhaus eröffnet

Von Kunstwerken aus der Nachkriegszeit bis zur Gegenwartskunst umfasst die Sammlung eine breite Palette an künstlerischem Ausdruck - Neuerwerbungen sind bis 15. Dezember zu sehen

Schwandorf, 19. November 2024 - In Vertretung von Bezirkstagspräsident Franz Löffler brachte Dr. Tobias Appl, Kultur- und Heimatpfleger des Bezirks Oberpfalz, die „Botschaft“ der diesjährigen Ausstellungseröffnung der Kunstsammlung des Bezirks Oberpfalz auf den Punkt: „Bildende Kunst von Oberpfälzer Kunstschaffenden steht auch für Heimatbewusstsein und Weltoffenheit.“

Mit der Ausstellung im Oberpfälzer Künstlerhaus in Schwandorf setzen der Leiter des Künstlerhauses Jürgen Dehm und die Kulturmacher der Bezirks eine spannende Tradition fort: In der Jahresschau der Kunstsammlung des Bezirks unter dem Motto „Sie sind da!“ stehen erneut die diesjährigen Neuankäufe im Mittelpunkt der Ausstellung. Mit dem Motto will Künstlerhaus-Leiter Jürgen Dehm auf den selbstbewussten Beitrag der Oberpfälzer Künstler zum internationalen Kunstgeschehen hinweisen: „In Zeiten der Globalisierung arbeiten Künstler aus der Region zwar weltweit, sind aber mit der Oberpfalz verbunden.“ Dehm betonte, dass die Sammlung des Bezirks mittlerweile eine große Ausstrahlung weit über die Oberpfalz hinaus habe. Diese Tatsache bestätige sich in den Leihanfragen renommierter Kunstmuseen für Werke aus der Sammlung.

Neuerwerbungen dieses Jahres erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich

Die Neuerwerbungen des Jahres 2024 geben zeitaktuelle Tendenzen, Techniken und inhaltliche Schwerpunktsetzungen der aus der Oberpfalz stammenden Künstlerinnen und Künstler wieder. „Wir wollen im Laufe der Jahre das Spektrum der Sammlung weiter bereichern um aktuelle Formen künstlerischen Arbeitens wie digital geschaffene Kunstwerke“, machte der Kurator der Ausstellung und Künstlerhaus-Leiter Jürgen Dehm deutlich.

Vielfältige Beiträge regionaler Künstler

Die Sammlung des Bezirks Oberpfalz besteht nun aus insgesamt 211 Werken, die einen Querschnitt der Kunstentwicklung in der Region darstellen. Von Kunstwerken aus der Nachkriegszeit bis zur Gegenwartskunst umfasst die Sammlung eine breite Palette an künstlerischem Ausdruck.

Max Korndörfer befasst sich in seinen zwei Fotoarbeiten mit der Bärnauer Knopfgeschichte, inspiriert von den Schwiegereltern, die eine Knopffabrik besaßen. Seine Arbeiten bringen die Überreste der ehemaligen Industriestätte in einer modernen Aufbereitung nahe.

Lina Schobel gestaltete drei Werke, von denen zwei aus Pappmaché gefertigt sind, um diesen einen dreidimensionalen Charakter zu verleihen. „Ein Kunstwerk soll wie eine Tür sein, der Betrachter soll selbst entscheiden, ob er reingeht“, erinnert sich Schobel an die Worte ihrer Dozentin. Ihr drittes Werk unterscheidet sich durch die Verwendung von Sperrholz. Schobel zieht Alltagsgegenstände sowie Wohn- und Popkultur als Themen heran, die sie teilweise bis zur Unkenntlichkeit abstrahiert.

Patrick Ostrowsky, der mehrere Preise und Stipendien erhielt, bewegt sich zwischen Bildhauerei, Architektur und Malerei. Er ist mit zwei Keramikarbeiten in der Sammlung vertreten. Die Werke „Nymphaea 1“ und „Nymphaea 2“ zeigen Seerosen auf einer Epoxidharzschicht und sind als Bodenarbeiten konzipiert.

Hell Gette bringt mit ihren Werken „#independenceday“ und „#Oil Stick“ digitale Elemente wie Emojis und Computerspiele in die traditionelle Keramik ein. Ihre Keramiken schaffen eine mehrschichtige Kulisse, deren Wirkung sich am besten entfaltet in der dreidimensionalen Betrachtung. 

Die Ausstellung „Sie sind da!“ im Oberpfälzer Künstlerhaus ist bis 15. Dezember zu sehen.

Die Kunst- und Kulturmacher bei der Eröffnung der Ausstellung: Georg Tassev, Vorsitzender bbk, Jürgen Dehm, Leiter des Oberpfälzer Künstlerhauses, Künstlerin Lina Schobel, Künstler Max Korndörfer, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl  (Foto: Wohlfeld/Bezirk Oberpfalz)