Weitere Vertiefung der Zusammenarbeit im Grenzraum
Auftakt für neues Projekt der Regionalkooperation Oberpfalz-Pilsen am Technologie Campus Cham
CHAM. Sie ist bereits seit mehr als 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Am Montag konnte am Technologie Campus in Cham der Startschuss für das mittlerweile sechste Projekt der im November 2001 ins Leben gerufenen „Regionalkooperation Oberpfalz-Pilsen“ gegeben werden. Mit der neuen, über das Interreg-Programm Bayern – Tschechien geförderten Maßnahme unter dem Titel „Region Pilsen und Oberpfalz – gemeinsame Herausforderungen, gemeinsame Lösungen“ soll die bisherige Zusammenarbeit auf eine neue Ebene gehoben werden und nach den Erfahrungen in der Corona-Zeit insgesamt der Austausch zwischen den Institutionen im gemeinsamen Grenzraum weiter vertieft werden.
Zu diesem Zweck wird es im Projektzeitraum von Mai 2023 bis April 2026 acht Arbeitsgruppen geben, die mit Fachexpertinnen und –experten aus der Oberpfalz und Pilsen besetzt sind und jeweils unter einer gemeinsamen Leitung aus beiden Regionen stehen. Das Themenspektrum ist dabei breit gefächert und deckt wichtige Zukunftsbereiche wie das Gesundheitswesen, Schulwesen, Bildung und Qualifizierung, Regionale Entwicklung, Naturschutz und Umweltschutz oder den Verkehr ab. Um auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren, ist zudem die bisherige Arbeitsgruppe Wirtschaft um die Themen Innovation und Digitalisierung erweitert worden.
Ebenfalls neu ist, dass der Bezirk Oberpfalz als Projektpartner in der Regionalkooperation mitwirkt und seine Kompetenzen im Bereich „Kultur“ und „Soziale Dienste“ einbringt.Hierfür übernimmt er auf der bayerischen Seite die Leitung der jeweiligen Arbeitsgruppen. Zusätzlich unterstützen der Verein Bavaria Bohemia e.V. und die Regionalentwicklungsagentur des Bezirks Pilsen als assoziierte Partner das Projekt.
Weitere Projektmaßnahmen neben den Arbeitsgruppen, die bis zu viermal jährlich mit 10 bis 15 Teilnehmenden zusammentreten sollen, um Maßnahmen und Aktivitäten zu definieren und gemeinsame Projekte zu entwickeln, werden die Durchführung von Austauschpraktika zwischen den beteiligten Behörden und die Organisation von jährlichen Partnerschaftsforen sein. Letztere sollen abwechselnd in der Region Pilsen und in der Oberpfalz stattfinden.
Bezirkstagspräsident Löffler ist überzeugt, dass man auf diese Weise das Band zwischen der Oberpfalz und dem Bezirk Pilsen noch enger knüpfen kann: „Wir haben in den vergangenen 30 Jahren bereits viel erreicht, aber wir stehen vor aktuellen Herausforderungen, denen wir nur gemeinsam durch eine noch bessere Vernetzung der Akteure in unserem Grenzraum begegnen können“. Auch Regierungspräsident Jonas sieht in der Zusammenarbeit vielfältige Chancen: „Wir befinden uns in der Mitte Europas, aus der wir durch unsere Kooperation viele positive Impulse senden können. Die Grenze darf dabei für uns keine Rolle mehr spielen“. Und der Pilsener Regionspräsident Rudolf Špoták weist auf die gemeinsamen Stärkender Region hin: „Der Raum Oberpfalz-Pilsen ist als starker und leistungsfähiger Innovationsträger ein europäischer Tiger mit enormen Potenzialen, was Beispiele wie der Technologie Campus Cham zeigen. Auf dieser Basis können wir uns optimal für die Zukunft rüsten“.
Zum Abschluss des Auftakttermins in Cham besiegelten Löffler, Jonas und Špoták ihre neue Projektpartnerschaft mit einem gemeinsamen Banner. In den kommenden Wochen soll es dann aktiv an die Projektarbeit in den Arbeitsgruppen gehen, um beim Partnerschaftsforum 2024 erste Zwischenergebnisse präsentieren zu können.