Volle Kraft voraus für das Kulturleben in der Oberpfalz
Bezirksräte berieten den Kulturhaushalt 2024 vor und bewilligten zahlreiche Zuschussanträge
REGENSBURG. Das kulturelle Leben in der Oberpfalz pulsiert nach Corona wieder auf einem hohen Niveau dank dem frischen Elan der Kulturmacher und der ungebrochenen Lust der Oberpfälzer und ihrer Gäste auf Kulturerlebnisse. Diese Einschätzung teilten unisono Bezirkstagspräsident Franz Löffler und Dr. Tobias Appl, Leiter der Kultur- und Heimatpflege, den Mitgliedern des Kulturausschusses des Bezirkstags der Oberpfalz bei der jüngsten Sitzung in der Regensburger Bezirksverwaltung mit. Bestätigt wird diese gute Entwicklung auch durch die hervorragende Besucherresonanz bezirkseigener Kulturveranstaltungen wie z.B. dem Zwiefachen- oder Zoigltag in diesem Jahr. Während der pandemiebedingten Veranstaltungsausfälle hatte der Bezirk Oberpfalz die Kulturszene und ihre Macher durch gezielte finanzielle Förderungen und breit angelegte Beratungsangebote nicht im Stich gelassen. Kräftig fürs neue Jahr nachgelegt wurde jetzt durch die aktuellen Entscheidungen: Bezuschusst werden Blaskapellen, Trachtenvereine, Buchverleger, Rock -und Popmusiker, Initiativen zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die Macher der Oberpfälzer Festspiele und viele andere mehr mit knapp 107.000 Euro. Die Bezirksräte überwiesen außerdem einen Mittelbedarf in Höhe von über 8 Mio. Euro an den am 14.12. tagender Bezirkstag der Oberpfalz zur endgültigen Beratung und Entscheidung.
Die wichtigsten Förderposten:
Zur Förderung der Denkmalpflege soll in den Haushalt 2024 ein Finanzbedarf von knapp 1,4 Mio. Euro eingestellt werden. Laut Bezirkskämmerer Karl Hirsch steht der Bezirk mit etwas über 1 Euro Ausgabe pro Einwohner der Oberpfalz damit an der Spitze der Bezirke in Bayern.
Zur außerschulischen Bildung, Berufsorientierung und zur Förderung des Demokratieverständnisses bei jungen Menschen sind an den Bezirksjugendring Oberpfalz inkl. Medienfachberatung 622.200 Euro vorgesehen, für die Jugendbildungsstätte Waldmünchen soll mit einem Förderbedarf von 715.000 Euro im Haushalt 2024 gerechnet werden.
Das Freilandmuseum Oberpfalz als besucherstärkste Einrichtung des Bezirks soll mit knapp 2,9 Mio. Euro gefördert werden. Bezirkstagspräsident Löffler betonte, dass Geschichte und Tradition sich weiterentwickeln, das Museum müsse diese Entwicklung für Besucher in einem dynamischen Prozess bis in die Gegenwart zugänglich machen. Für Museumsleiter Dr. Tobias Hammerl gehört dazu auch, durch Investitionen in Photovoltaikanlagen den enormen Energieverbrauch des Museums baldmöglichst aus eigener Kraft stemmen zu können.
Die Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg soll mit rund 920.000 Euro unterstützt werden. Neue Veranstaltungsformate wie Fachbereichskonzerte und die Film mit Musik kombinierende Reihe „Tastenspiele“ machen die Schule neben der berufsqualifizierenden Ausbildung zu einer publikumsorientierten Kultureinrichtung mit Ausstrahlung in die ganze Region.
Für den Sport in der Oberpfalz schlägt der Ausschuss dem Bezirkstag der Oberpfalz einen Finanzierungsbedarf von 146.000 Euro im Haushalt 2024 vor.
Die Zuschüsse aus den Förderprogrammen des Bezirks Oberpfalz für die einzelnen Regionen:
Landkreis Amberg-Sulzbach
Dem Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern wurde zur Neuerstellung einer Dauerausstellung im Kultur-Schloss Theuern ein Zuschuss von 20.000 Euro fest bewilligt.
Aus dem Förderprogramm Instrumentenförderung erhält der Heimat- und Trachtenverein Hirschau 710 Euro und die Blasmusik Gebenbach e.V. 719,60 Euro.
Der Musikverein Freudenberg erhält für die Neubeschaffung von Trachten 3.000 Euro, für den Heimat- und Trachtenverein Stamm in Sulzbach-Rosenberg wurden 651 Euro und für den Musikzug Hirschau 232 Euro bewilligt.
Landkreis Cham
Aus dem Fördertopf Tracht erhält der Verein D’Wochtstoana 259 Euro. Zur Konzertförderung im Landkreis Cham bewilligte der Kulturausschuss 1.485 Euro für Festkonzerte im Barocksaal Walderbach.
Aus dem Förderprogramm kulturelle Zusammenarbeit mit Tschechien bewilligte der Kulturausschuss für ein Projekt der Krippenfreunde des Bayerischen Waldes 405 Euro, das schon traditionelle Deutsch-tschechische Gaukler- und Jongliertreffen in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen wird mit 1.500 Euro gefördert, der Kirchenchor Bad Kötzting erhält für ein grenzüberschreitendes Chor- und Orchesterprojekt 1.500 Euro.
Das über deutsche Grenzen hinaus ausstrahlende Festspiel „Trenck der Pandur vor Waldmünchen“ fördert der Kulturausschuss mit 5.000 Euro.
Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
Für die Neubeschaffung von Trachten erhält die Jugendblaskapelle Hohenfels 520 Euro, an die Blaskapelle Berngau gehen 224 Euro. Zum Instrumentenkauf sind für das Blasorchester Berching 600 Euro und für die Blaskapelle Thannhausen 365 Euro eingeplant.
Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab
Für die Beschaffung von Trachten erhält der Musikverein Waidhaus 266 Euro, aus dem Fördertopf Instrumentenförderung sind für den Verein 3.000 Euro eingeplant.
Die Reiterwallfahrt St.-Jodok-Ritt wird mit 300 Euro aus der Festspielförderung des Bezirks bezuschusst.
Landkreis Schwandorf
Für die Neubeschaffung von Trachten sind für die Musikkapelle St. Vitus 576 Euro und für den Heimat- und Trachtenverein D‘Friedrichsbergler Trisching _e.V. 222 Euro vorgesehen. Für die grenzüberschreitende kulturelle Zusammenarbeit bewilligten die Ausschussmitglieder 1.000 Euro für Workshops mit Studenten aus Pilsen und Schülern der Realschule Neunburg vorm Wald und des Gymnasiums Oberviechtach. 825 Euro gehen an den Kunstverein Unverdorben für einen Internationalen Tag der Ukulele mit tschechischen Gästen und das Regental Gymnasium Nittenau bekommt 1.500 Euro für ein bayerisch-tschechisches Podcast-Projekt.
Aus dem Förderprogramm Instrumentenbeschaffung bewilligte der Kulturausschuss an den MV Weiding e.V. 570 Euro, für die Blaskapelle Kunschir Winklarn e.V. 839 Euro, die Musikkapelle St. Vitus in Burglengenfeld soll 2.420 Euro erhalten. An den Musikverein Seebarn e.V. in Neunburg vorm Wald gehen 280 Euro und die Blaskapelle Teunz e.V. in Gleiritsch erhält 977 Euro zum Instrumentenkauf.
Mit 300 Euro werden die Telemann-Konzerte in Teublitz gefördert, 290 Euro wurden für Klassik-Konzerte auf der Burg Wernberg bewilligt.
792 Euro für Interviews mit Zeitzeugen erhält das Schwarzachtaler Heimatmuseum in Neunburg v. Wald. Das Historische Dr. Eisenbarth-Festspiel in Oberviechtach wird mit 1.470 Euro gefördert, der Theater- und Festspielverein Nittenau e.V. erhält für die „Geisterwanderung zu Nittenau“ 1.450 Euro und für die Theateraufführung „Das Gespenst von Canterville“ erhält der Kultur- und Festspielverein Bruck e.V. 725 Euro.
Landkreis Tirschenreuth
Aus dem Förderprogramm Instrumentenförderung erhält der Musikverein Wiesau und Umgebung e.V. 700 Euro. Die grenzüberschreitenden Basilika-Konzerte im Kloster Waldsassen mit Chören aus Blansko und Brno werden mit 1.500 Euro gefördert. Für die Erweiterung und Neugestaltung der Dauerausstellung im Geschichtspark Bärnau-Tachov bewilligte der Kulturausschuss 9.751 Euro.
Stadt Weiden i.d. OPf.
Der Kulturausschuss gab zur finanziellen Unterstützung der Weidener Max-Reger-Tage einen Zuschuss von 2.000 Euro frei.
Stadt Amberg
Aus der Konzertförderung des Bezirks erhält der Amberger Oratorienchor 2.000 Euro. Für das Festspiel „Der Herbst des Winterkönigs“ 2024 erhält der Festspielverein Amberger Welttheater e.V. 5.000 Euro.
Landkreis Regensburg
Der MV Pettendorf erhält für die Neubeschaffung von Trachten 532 Euro, an den Musikverein Barbing e.V. gehen zum Kauf von Instrumenten 651,60 Euro. Eine Popmusikerin aus dem Landkreis Regensburg erhält 500 Euro. Aus dem Förderprogramm Nichtstaatliche Museen erhält das BaierWeinMuseum in Bach a.d. Donau für die Neugestaltung 10.000 Euro.
Stadt Regensburg
Für die Instrumentenbeschaffung wurden dem Brass Band Förderverein Regensburg 784 Euro bewilligt. Die Tage Alter Musik erhalten aus dem Konzert-Förderprogramm des Bezirks erneut 2.000 Euro.
Die Bands Talking Nerves und Edge of Reason werden zur Erstellung professioneller CD-Aufnahmen aus dem Förderprogramm Popularmusik mit jeweils 500 Euro gefördert, für Beat Vibration wurden 435 Euro bewilligt.