Mehr als 150.000 Jugendliche haben die Jugendbildungsstätte in Waldmünchen besucht
Jugendbildungsstätte Waldmünchen begeistert seit 35 Jahren; die Umweltstation ist seit zehn Jahren ein wesentlicher Teil des Konzeptes
Die Schlossgeschichte in Waldmünchen ist lang, aber seit 35 Jahren ist der Gebäudekomplex nun Heimat für Jugendliche und Erwachsene, die sich weiterbilden wollen, fernab der üblichen Schulungsszenarien. Bezirkstagspräsident Franz Löffler sprach bei der Feierstunde in der Aula der Jugendbildungsstätte davon, dass das Haus die beste Visitenkarte für den Ort Waldmünchen sei. „Die Jugendbildungsstätte und die Umweltstation vermitteln Jugendlichen und jungen Erwachsenen wichtige Fähigkeiten für die Zukunft. So zum Beispiel, dass der Staat einen Rahmen vorgibt, die Gestaltung des Lebens in allen Facetten aber von den einzelnen Personen kommen muss“, so der Bezirkstagspräsident. Und diese Gestaltungsmöglichkeiten können in Seminaren, Tagungen und Lehrgängen gelernt und umgesetzt werden. Mittlerweile entwickelt das Team der Jugendbildungsstätte um den Leiter Johannes Himmelhuber 60 Prozent der Angebote selbst. „Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Schulungsanbietern, da müssen wir die Trends und Themen genau beobachten und das richtige Angebot herausfiltern“, so Himmelhuber bei der Feierstunde.
Auch der Bürgermeister von Waldmünchen, Markus Ackermann, betonte die Wichtigkeit des Hauses und sprach davon, dass die Politiker in den 80er Jahren die Priorisierung von Bildung erkannten und so gemeinsam eine Lösung für das leerstehende Schloss gefunden haben.
Die Zusammenarbeit zwischen Zweckverband, dem Katholischen Arbeiterbund (KAB), der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und dem Bezirk Oberpfalz war immer fruchtbar und die Konstellation ein Faktor für den Erfolg.
Bezirkstagspräsident Löffler ließ die Geschichte des Hauses nochmal aufleben und betonte auch, dass es für das Haus wichtig gewesen sei, dass der Bezirk Oberpfalz letztendlich als Hauptgesellschafter auftrete – so könne die Finanzierung gesichert werden und der Schwerpunkt auf die Entwicklung von Bildungsinhalten gelegt werden.
Das Haus bietet neben berufsorientierenden Schulungen auch Training zu Medienkompetenz und interkultureller Kompetenz sowie Umweltbildung an. Die Umweltstation ist seit nunmehr zehn Jahren vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz staatlich anerkannt. Sie verfolgt den Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. In 3- bis 5-tägigen Seminaren können sich die Teilnehmer mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auseinandersetzen. Auch aktuelle Fragen zur politischen Mitgestaltung werden angesprochen: Wie kann ich mich einbringen, ohne Rechte anderer zu verletzen?
Auf das pädagogische Angebot gingen alle Redner ein und hoben hervor, dass es eben nicht mehr reicht, ein interessantes Haus zu haben. Viele Faktoren spielen eine Rolle, wenn es um die Bildung geht. „Machen lassen“ ist eines der Grundthemen im Haus.
Über die Jugendbildungsstätte Waldmünchen:
Die Jugendbildungsstätte Waldmünchen ist eine der zwölf vom Kultusministerium anerkannten bayerischen Jugendbildungsstätten. Neben Übernachtungs-möglichkeiten und Seminarräumen gehört deshalb pädagogisches Personal zur Grundausstattung. Die ausgeschriebenen Seminare sind im Jahresprogramm zu finden. Darüber hinaus kann das Team auch individuelle Seminare anbieten. Bildungsschwerpunkte liegen in den Bereichen:
- berufsbezogene Bildung
- interkulturelle Bildung
- gesellschaftspolitische Bildung
- medienpädagogische Bildung
- umweltbezogene Bildung
- kulturelle Bildung
- Tage der Orientierung
- Klassenmobile
Im Jahr 1995 wurde die Jugendbildungsstätte Waldmünchen zur offiziellen Jugendbildungsstätte für den Bezirk Oberpfalz ernannt. Durch die Einrichtung der Stelle eines Bezirks-Jugendbildungsreferenten werden die Jugend-Organisationen in der Oberpfalz tatkräftig unterstützt, indem diverse Kooperationsveranstaltungen geplant und durchgeführt werden. Beispielsweise ist das Seminar „Courage Coach, Vernetzung für Courage und gegen Rassismus“ ein Inhalt, der aus dieser Kooperation entstanden ist. Darüber hinaus wird das Angebot an Ferienseminaren in den Oberpfälzer Gemeinden, Städten und Kreisen ergänzt.