LLC Marathon Regensburg e.V. erhielt Corona-Sonderpreis
Am Freitag wurde coronabedingt der erste Inklusionspreisträger für 2021 gewürdigt – zwei weitere folgen noch.
Regensburg. „Wie sagt man so schön, viele Wege führen nach Rom“, sagte Bezirkstagspräsident Franz Löffler zu Beginn der Inklusionspreisverleihung. Am Freitagnachmittag führte auch der Weg des Bezirks Oberpfalz indirekt nach Rom. Der Bezirkstagspräsident zeichnete nämlich die integrative Laufgruppe des LLC Marathon Regensburg e.V. für ihr Projekt „Benvenutto LLC – Unser Weg nach Rom“ mit dem Inklusionspreis 2021 aus. Coronabedingt konnte die Preisverleihung erst jetzt stattfinden.
„Der LLC hat die Herausforderung, Menschen mit und ohne Behinderung auch während der Pandemie sportlich zusammenzubringen, perfekt gemeistert“, sagte Löffler. Ein Teil, der dazu beigetragen hat, ist das Projekt „Benvenutto LLC“. Die Läufer legten von Dezember 2020 bis Januar 2021 insgesamt 1150 Kilometer und 4000 Höhenmeter zurück, also die (virtuelle) Strecke von Regensburg nach Rom.
LLC Marathon Regensburg e.V. füllt Inklusion mit Leben
Die Mitglieder konnten die Kilometer vor Ort sammeln, indem sie gelaufen, gewandert oder gewalkt sind. Dabei wurden die Läufer mit Behinderung von einem Familienmitglied oder einem Vereinsfreund begleitet. „Wir wollen mit unserer Auszeichnung andere Menschen aktivieren, dort hinzulangen, wo es nötig ist. Und Menschen zu integrieren“, sagte Löffler. Inklusion solle nicht nur eine Worthülse sein, sondern mit Leben gefüllt werden. Das sieht auch Regensburgs Bürgermeisterin, Dr. Astrid Freudenstein, so. Sie sagte: „Wir zeichnen heute einen Mutmacher, einen Leuchtturm aus.“ Denn Inklusion sei ein Prozess, der mit jedem weiteren Vorbild irgendwann abgeschlossen sein wird – und dann sei Inklusion etwas vollkommen Normales.
Für den LLC Marathon war die Pandemie nicht einfach, sind sich die drei Gruppenleiter Reinhard Kerscher, Robert Kulisch und Ralf Lehmann einig. Das Projekt, bei dem sich insgesamt 28 Läufer beteiligt haben, sei eine willkommene Abwechslung gewesen und habe den Zusammenhalt in schwierigen Zeiten definitiv gefördert. „Unsere legendären Kofferraumpartys konnten wir ja leider während der Pandemie nicht abhalten“, sagte Lehmann. Dennoch habe die Gruppe sofort wieder zusammengefunden. Einen großen Anteil daran schreibt er den ausgerufenen Challenges zu. „Und wir haben keinen einzigen Läufer verloren“, erklärten die Gruppenleiter stolz.
Mit dem Preisgeld geht es zu den Special Olympics in Berlin
Das Preisgeld in Höhe von 3000 Euro wird ebenfalls für eine besondere Aktion verwendet. Die integrative Laufgruppe fährt damit noch dieses Jahr zu den Special Olympics nach Berlin. Wer sich von dem Konzept der Gruppenleiter angesprochen fühlt, kann übrigens auch Teil des Teams werden - als Begleitläufer.