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Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz geht auch an die Popkünstlerin „Die Nowak“

Kulturausschuss des Bezirkstages der Oberpfalz benennt die Preisträger für den Kultur-, Jugend-Kulturförder- und Denkmalpreis 2022 

Konnersreuth. Der Kulturausschuss des Bezirkstages der Oberpfalz nominierte gestern einstimmig in seiner Sitzung im Informations- und Begegnungszentrum Schafferhof in Konnersreuth die diesjährigen Träger des Kultur-, Jugend-Kulturförder- und Denkmalpreises des Bezirks Oberpfalz 2022.
Der mit jeweils 3.500 Euro dotierte Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz geht an den Fotografen Robert Christ aus Waldsassen, an die Popkünstlerin Rebekka Maier alias „Die Nowak“ aus Sinzing (Landkreis Regensburg) und an den Kulturverein „das sündikat“ aus Weiden in der Oberpfalz.
Preisträger des Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz 2022 sind das Erasmus-Gymnasium Amberg, die Manga-Buchautorin Alexa Valenzuela Chavez aus Ebermannsdorf (Landkreis Amberg-Sulzbach) und das Redaktionsteam des Magazins „Sowohl-als auch“ des Stadtjugendrings Regensburg. Die Preisträger erhalten jeweils 1.500 Euro.
Der mit jeweils 4000.- Euro dotierte Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz geht an die Stadt Amberg als Eigentümer des „Kurfürstlichen Wagenhauses“, an die „Gartenvilla Neumarkt“ in Neumarkt i.d. Opf. und an den Eigentümer des Schlosses Schönberg in Wenzenbach.

Der im Bereich „Fotografie mit Schwerpunkt Industriekultur“ mit dem Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz bedachte 49-jährige Amateurfotograf Robert Christ lebt und arbeitet in Waldsassen. Als Prokurist in der Glashütte Waldsassen hat er persönliche Verbindungen zur Industriekultur und dem industriellen Erbe der Oberpfalz. Besonderen Wert legt er in seinen Bildern nicht nur auf die Industrie-Architektur, sondern auch auf die in den Gebäuden arbeitenden Menschen.

 

Glasmacher (Bildrechte: Robert Christ)

Die im Bereich Popularmusik aus 25 eingereichten Vorschlägen von der Jury ausgewählte Popkünstlerin Rebekka Meier erfand ihre Kunstfigur „Die Nowak“ nach vielen Jahren Bühnenerfahrung in zahlreichen Bands. In ihren messerscharfen Texten besingt sie mal lieblich, mal kraftvoll persönliche oder sozialkritische Themen. Bereits bei zahlreichen Wettbewerben erfolgreich ausgezeichnet erfand sie 2021 die Kunstfigur Anita Schwendner, die als Oberpfälzer Kulturmanagerin durch ihre herrlich schräge Art das Publikum als Vorprogramm zum eigentlichen Konzert begeistert.

"Die Nowak" (Bildrechte: kwerbild)

Der Weidener Kulturverein „das sündikat“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Weiden „für mehr kulturelle Vielfalt über alle Genres und Generationen hinweg“ zu sorgen. So konnten bisher mehr als 60 Veranstaltungen mit regionalen und internationalen Künstlern realisiert werden. Seit 2015 bespielt der Kulturverein für jeweils drei Monate Raum-Leerstände und funktioniert diese zu Kulturorten um. Auch auf die Pandemie reagierte der Kulturverein kreativ: Schon im April 2020 etwa fand man mit der Aktion „Sündikat x Soli x Stream“ Möglichkeiten, die Kulturschaffenden zu unterstützen.

 

Konzert im Kulturverein "das sündikat" (Bildrechte: Säm Wagner)

Für das Projekt „Audioguide Shalom Amberg“ wird das Erasmus Gymnasium Amberg mit dem Jugend-Kulturförderpreis des Bezirks Oberpfalz im Bereich „Soziokultur“ ausgezeichnet.Mit der Audio-Zeitreise auf den Spuren jüdischen Lebens in Amberg haben 14 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums nicht nur eine hochinformative Stadtführung, sondern auch einen Beitrag für Toleranz und gegen Antisemitismus geschaffen.

Einzelpreisträgerin im Bereich „ästhetisch-künstlerisches Handeln“ ist die Manga-Buchautorin Alexa Valenzuela Chavez aus Ebermannsdorf. Die 17-jährige Schülerin hat ihren 472 Seiten Comic “Are Dragons real?” bereits über 2000 Exemplare im Buchhandel verkauft. Die coming-of-age-Geschichte erzählt im Mangastil die Identitätsfindung von Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Besonders überzeugend fand die Jury neben der Buchveröffentlichung die kreative Nutzung der sozialen Medien wie Tik-Tok und Instagram.

Buchcover (Bildrechte: Alexa Valenzuela Chavez)

Bei dem in der Kategorie „ästhetisch-künstlerisches Handeln und Soziokultur“ ausgewählten Jugendmagazin „Sowohl – als auch“ publizieren junge Nachwuchsreporter in Eigenregie ein crossmediales Magazin in perfektem Layout. Seit drei Jahren nehmen die Redakteure anhand philosophischer Grundbegriffe wie „Gerechtigkeit“ oder aktuell „Freiheit“ ganz unterschiedliche Aspekte des demokratischen Zusammenlebens näher unter die Lupe. Der Kulturausschuss des Bezirkstages der Oberpfalz sieht die Zeitschrift auch als wichtigen Beitrag zur demokratischen und medialen Bildung Jugendlicher in der Region.

Das aus 27 Bewerbungen für den Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz ausgewählte „Kurfürstliche Wagenhaus“ in Amberg überzeugte sowohl durch den Erhalt der verbliebenen Originalsubstanz wie dem historischen Dachstuhl als auch durch die nachhaltige Nutzung als zeitgemäßes Stadtarchiv.

Kurfürstliches Wagenhaus in Amberg (Bildrechte: Michael Golinski)

Der Preisträger „Gartenvilla Rennbahnstraße Neumarkt“ wird für die mustergültige denkmalgerechte Sanierung durch die Eigentümer ausgezeichnet. Der im Stil der Gründerzeitvillen um 1890 errichtete Ziegelbau beherbergt heute das Ingenieur- und Planungsbüro Lerzer, das sich im Bereich der Denkmalpflege in der gesamten Oberpfalz und darüber hinaus einen Namen gemacht hat.

"Gartenvilla Neumarkt" (Bildrechte: Ing.-Büro Lerzer)

Das ebenfalls mit einem Denkmalpreis bedachte aus dem 13. Jahrhundert stammende und im 18. Jahrhundert im barocken Stil umgebaute Schloss Schönberg hat historisch wie auch baugeschichtlich überregionale Bedeutung. Die mit Liebe zum Detail ausgeführte Sanierung erfüllt nach Auffassung der Jury und des Kulturausschusses des Bezirkstages der Oberpfalz höchste denkmalpflegerische Ansprüche.