Konzert des Hába Streichquartetts, Frankfurt
am Mittwoch, 21. September 2022, 19.00 Uhr, im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz, Emmeramsplatz 8, Regensburg
Regensburg. Prag war in der Zwischenkriegszeit eines der Zentren der europäischen Musikavantgarde, der Komponist Alois Hába (1893–1973) einer ihrer markantesten Vertreter. Mit seiner Idee einer neuen, „befreiten“ Musik auf der Basis von Mikrointervallen und athematischen Strukturen, die er am Prager Konservatorium propagierte, erregte er international Aufsehen.
Inspiriert durch die traditionelle mährische Musik erweiterte er die Tonskala um Viertel-, Fünftel-, Sechstel- und Zwölfteltöne. Neben sechzehn Streichquartetten, Chor-, Klavier- und Orgelwerken komponierte er auch drei Opern. Allerdings umfassen die Mikrointervall-Kompositionen kaum einmal ein Drittel seines Schaffens; der ganze Reichtum seines betont individuellen, von unterschiedlichsten Denkströmungen inspirierten Werks (u. a. durch die Lehren Rudolf Steiners) ist erst noch zu entdecken.
Im Mittelpunkt des Konzerts stehen zwei der selten zu hörenden Mikrointervall-Streichquartette – das Streichquartett Nr. 2 op. 7 im Viertelton-System (1920) und das Streichquartett Nr. 16 op. 98 im Fünftelton-System (1967). Abgerundet wird der Abend mit einem Klassiker der böhmischen Quartettliteratur, Bedřich Smetanas eMoll-Streichquartett „Aus meinem Leben“, einem Stück klangvoll strömender Autobiographie.
Das Konzert des Sudetendeutschen Musikinstituts findet statt im Rahmen des Kammermusikfestivals Regensburg 2022 mit freundlicher Unterstützung der Heinrich-Simbriger-Stiftung. Dem Konzert voran geht um 18 Uhr am selben Ort eine Einführung (Dr. Juan-Martin Koch im Gespräch mit Dr. Andreas Wehrmeyer)..