100 Tage Krisendienst Oberpfalz – Unterzeichnung Kooperationsvertrag mit medbo
Der Krisendienst Oberpfalz sorgt für dringend benötigte Hilfe
Schwandorf.
Schon allein die Anzahl der Anrufe zeigt, wie dringend der Krisendienst Oberpfalz benötigt wurde: In 100 Tagen konnte fast 3000 Anrufenden geholfen werden. Mit dieser positiven Anfangsbilanz unterzeichneten Bezirkstagspräsident Franz Löffler, medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner und Jens Scheffel, Geschäftsführer der Krisendienst Oberpfalz gGmbH, einen Kooperationsvertrag zwischen dem Krisendienst und der medbo KU.
Der Bezirk Oberpfalz hat aufgrund des 2018 verabschiedeten Psychisch-Kranken-Hilfegesetzes die Einrichtung des Krisendienstes Oberpfalz zügig umgesetzt. Auch die schnelle und unkomplizierte Erreichbarkeit wurde mit einer eigenen Notfallnummer, die rund um die Uhr geschaltet ist, rasch verwirklicht. „Wir sind mit der medbo und den weiteren sozialpsychiatrischen Angeboten in der Oberpfalz gut aufgestellt, aber ein niederschwelliges Angebot für Menschen in einer seelischen Krise oder psychosozialen Notlage war unabdingbar notwendig, wie auch die Zahlen beweisen“, stellte Bezirkstagspräsident Franz Löffler fest. Durch den Kooperationsvertrag wird die reibungslose Zusammenarbeit zwischen dem Krisendienst sowohl für die Anruferinnen und Anrufer als auch für die Mitarbeiter und der medbo sichergestellt.
„Die Mitarbeitenden des Krisendienstes können jederzeit die fachliche Expertise der Ärzte bei schwer einschätzbaren Situationen einholen und werden von der medbo bei Hilfesuchenden oder bei Entlassungen von Patienten miteinbezogen“, erläutert medbo Vorstand Dr. Dr. Helmut Hausner den Nutzen für beide Seiten.
Mittlerweise ist der Krisendienst Oberpfalz mit zwölf Mitarbeitenden in drei Schichten rund um die Uhr erreichbar. Zusammen mit Oberfranken und Mittelfranken besteht eine Nachtallianz. Eine erste Bilanz mit fast 3000 Telefonaten und 19 Einsätzen der regional verteilten mobilen Teams konnte Geschäftsführer Jens Scheffel ziehen: „Das Konzept des Krisendienstes Oberpfalz mit Niederschwelligkeit, Professionalität und 24 Stunden Erreichbarkeit ist ein wichtiger Grund dafür, dass Menschen sich dem Krisendienst immer häufiger anvertrauen.“
Aus der täglichen Arbeit des Krisendienstes berichtete Katjenka Wild, die die fachliche Leitung innehat. Mit Beispielen veranschaulichte sie die Nöte der Hilfeersuchenden wie akute Panikattacken, sich aufdrängende Suizidgedanken oder Angehörige suizidaler Menschen, die nicht wissen, wie sie sich in dieser Situation verhalten sollen, Menschen in konflikthaften Beziehungen oder mit existenziellen Sorgen. „Große Dankbarkeit bestärkt unser Team in seiner täglichen Arbeit,“ erklärte Wild.
Der Dienst ist rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800/655 3000 erreichbar.